
Fröhlich bunte Duschgele, betörend duftende Cremes, herrlich schäumende Badezusätze, Glanzshampoos und Zahnweiß-Zahncremes – damit schont man die Umwelt auf keinen Fall! Denn dahinter steckt ein vielfältiger Mix an Chemikalien, Erdöl-Derivaten und synthetischen Duftstoffen. Diese sind in der ganzen Verwertungskette von den Rohstoffen, über die Herstellung bis hin zur Entsorgung problematisch für unsere Umwelt. Zertifizierte Naturkosmetik verfolgt einen anderen Ansatz, der uns und unserer Umwelt wesentlich besser bekommt.
Hauptsache ich habe die Haare schön, die Haut ist Falten frei und der Look stimmt. Viele verwenden bedenkenlos die vielen Körperpflege- sowie Kosmetikprodukte und vertrauen den Versprechungen der Werbebotschaften, die makellose Schönheiten in die Kamera säuseln. Schönheit um jeden Preis? Das scheint die Glücksdroge unserer Zeit zu sein. Doch kaum einer macht sich Gedanken, welchen Preis er dafür zahlen muss. Da sind zum einen natürlich die direkten Auswirkungen, die diese Stoffe auf uns und unseren Körper haben. Dazu zählen Hautirritationen, Allergien bis hin zu hormonellen Schädigungen und Krebs. Darauf möchte ich in diesem Blogpost gar nicht näher eingehen. Wer sich dazu informieren möchte, der findet bei der Gesundheitstabelle eine Auflistung der giftigen Inhaltsstoffe in Kosmetik und der BUND hat bereits 2013 eine umfassende Studie zum Thema “Schädliche Inhaltsstoffe in Kosmetik” herausgebracht.

Das Ökosystem wird durch die zahlreichen synthetischen Inhaltsstoffe in Kosmetik belastet.
Jeder kann für sich entscheiden, ob er herkömmliche Kosmetikprodukte verwendet und sich dieser Belastung und Gefahr aussetzt. Was uns jedoch alle angeht, ist die Umweltverschmutzung, die durch diese Kosmetika entstehen. Unsere Seen, Flüsse und das Grundwasser sind zunehmend mit Stoffen belastet, die die Kläranlagen nicht herausfiltern können und die dadurch in den natürlichen Kreislauf gelangen. Die Folgen kann man erahnen, in vollem Umfang jedoch noch gar nicht absehen. Was passiert, wenn Hormone, Silikone, Chemikalien, Erdöl-Derivate und kleinste Kunsstoffpartikel in die Gewässer und ins Grundwasser gelangen? Pflanzen und Tiere nehmen diese Stoffe auf und lagern sie ab, da sie sie nicht verwerten können. Wir essen Gemüse und Fleisch und nehmen diese Stoffe wieder in unseren Körper auf, ohne es zu wissen. Dann beginnt der Kreislauf wieder von vorne.
Viele Inhaltsstoffe aus Kosmetik können in Kläranlagen nicht herausgefiltert werden. Klick um zu TweetenGiftige Substanzen verpesten den Lebensraum vieler Tiere und Pflanzen, verändern deren natürliches Gleichgewicht. Schon die Verändung des pH-Werts eines Gewässer kann weitreichende Folgen haben. Doch zunehmend geht es nicht nur um Gifte, sondern um hormonell wirksame Stoffe. Die Palette der Stoffe, die in Verdacht stehen, in unserem Körper wie ein Hormon zu wirken, ist lang. Angefangen von den sehr häufig verwendeten Parabenen, die als Konservierungsstoffe in Kosmetik enthalten sind, über die weit verbreiteten Weichmacher Phthalate bis hin zu UV-Filter in Sonnencremes, Lippenbalsam und Make-up. Hormone dienen als chemische Botenstoffe in unserem Organismus, schon geringe Mengen davon sind hochwirksam. Wenn nun von außen durch Pflegeprodukte, dem Wasser oder Lebensmittel unkontrolliert hormonell wirksame Stoffe zugeführt werden, sind die Auswirkungen auch für unsere Nachkommen nicht mehr kontrollierbar. Das kann zu Entwicklungstörungen, Unfruchtbarkeit, Diabetes oder hormonbedingten Krebsarten wie Brust-, Hoden- und Prostatakrebs führen.

Viele Substanzen aus Kosmetikprodukten können in der Kläranlage nicht herausgefiltert werden.
Auch Silikone, in Haarshampoos und Haarkuren für mehr Glanz und Kämmbarkeit enthalten, gelangen über das Abwasser in die Umwelt und reichern sich dort an. Besonders die wasserunlöslichen Silikone sind problematisch. Sie gelangen über das Abwasser in die Kläranlage, können aber dort von den Bakterien nicht zersetzt werden und gelangen so in die Natur. Dort ist der Silikon-Gehalt in den letzten Jahren deutlich gestiegen. Laut Umweltbundesamt wurde beim Kabeljau bereits eine Anreicherung von Siloxanen im Gewebe festgestellt. Siloxane sind die Bausteine von Silikon wie sie beispielsweise in Kosmetika als Pflege- und Konservierungsmittel eingesetzt werden.
Im Kabeljau wurde bereits eine Anreichung von Silikon-Bausteinen festgestellt. Klick um zu TweetenSiloxane sind aber vor allem sehr flüchtig und gelangen schnell in die Luft, wie das Umweltbundesamt weiter berichtet. Sie können also bereits bei der Verwendung von Pflegeprodukten eingeatmet werden. Siloxane werden auch schnell wieder ausgeatmet, nach 24 Stunden soll die Belastung nur noch bei einem Prozent der eingeatmeten Menge liegen. Doch was passiert mit Säuglingen, geschwächten Menschen oder wenn die Stoffe ständig wieder neu eingeatmet werden?
Die einfachste Antwort auf all diesen Fragen, ist ganz simpel: Wir versuchen, so wenig dieser Stoffe wie möglich zu verwenden. Da die Stoffe synthetisch sind, kommen sie in zertifizierter Naturkosmetik nicht vor. Hier werden nur natürliche Rohstoffe verwendet, die biologisch abgebaut werden können. Zudem achten seriösen Naturkosmetik-Hersteller auch bei der Herstellung sowie bei Verpackung und Versand auf eine umweltschonende Vorgehensweise. Dahinter steckt ein umfassend nachhaltiges Konzept, das eben den gesamten Lebenszyklus eines Produktes berücksichtigt.
Mit der Verwendung von Naturkosmetik kann jeder ein Stück Umweltschutz beitragen. Klick um zu TweetenUnser Konsumverhalten hat weitreichende Folgen. Das ist super, denn so können wir auch mitgestalten! Ich fühle mich mit Naturkosmetik gut, denn ich habe etwas für mich getan und muss mir gleichzeitig keine Sorgen machen, wenn ich den Schaum den Ausguss hinunterspüle oder die Verpackung in den Müll werfe. Natürlich kann man auch hier einiges tun. Wie man beispielsweise Plastikmüll einspart, in dem man Seifen für die Körperpflege verwendet, das habe ich in diesem Nachhaltigkeits-Tipp gezeigt. Wie haltet Ihr es mit Euren Körperpflege- und Kosmetikprodukten?
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Mehr Infos auch hier:

Nachhaltigkeits-Tipp: Wasser sparen

Nachhaltigkeit – was ist das eigentlich? Teil 1

Warum handeln wir nicht angesichts des Klimawandels?
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