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Bereits vor zwei Jahren habe ich mich in einem Blogartikel damit beschäftigt, wie man effektiv sein Zuhause ausmistet. In unserer modernen Welt sind wir nicht nur von sehr vielen medialen Reizen überflutet, wir besitzen auch viel zu viele Dinge. Die wenigsten Gegenstände brauchen wir täglich. Viele schlummern nicht nur in unseren Schränken, sondern belasten auch unser Leben.
Wie das? Unsere Gedanken schwirren zu sehr um materielle Dinge. Da gibt es die, die wir unbedingt haben wollen. Diese Wünsche füllen unsere Gedanken. Daneben gibt es die, die wir schon besitzen, und um die wir uns kümmern müssen. Wir haben ein schlechtes Gewissen, wenn wir unser Mini-Trampolin im Keller verstauben lassen, obwohl wir es doch regelmäßig nutzen sollten. Die Bilder der tollen Digitalkamera sollten dringend heruntergeladen und sortiert werden. Das E-Bike muss zur Reparatur, weil es nicht mehr richtig lädt und der multimediale Riesen-Fernseher wartet darauf, dass man sich einmal mit seiner Anleitung auseinandersetzt und ihn dann auch richtig bedienen kann.
Besitz belastet auch
Besitz strengt also auch an – und benötigt Kapazitäten im Gehirn. Im meinem letzten Blogartikel zu diesem Thema, habe ich erste Tipps gesammelt, wie man sich zum Ausmisten motiviert und dann auch dran bleibt. Seitdem habe ich tatsächlich einige Ecken und Schränke, in denen sich keine unnötigen Gebrauchsgegenstände oder Kleider mehr ansammeln. Wer einen Umzug plant, muss sowieso alles einpacken. Dies ist die beste Gelegenheit, alles auf seine Wichtigkeit, Tauglichkeit und Notwendigkeit zu überprüfen. Im normalen Alltag nehmen wir uns dafür meist nicht freiwillig die Zeit. Deshalb habe auch ich nach wie vor noch Ecken und Zimmer, wo ich es mir noch nicht gegönnt habe, auszumisten.
Warum fällt mir das so schwer? Wie motivieren ich mich dazu, auch diese Bereiche auszumisten und mich wieder unbelasteter zu fühlen? Denn es nagt an mir, dass ich immer noch nicht den ganzen Keller ausgemistet habe und ein Zimmer weiterhin als Abstellkammer verkommt, obwohl ich es gerne anders nutzen würde. Der Gedanke daran, erzeugt unangenehme Gefühle. Doch das hilft mir nicht weiter, sondern macht die unausgemisteten Ecken zu einem immer größeren Berg, der mir unbezwingbar erscheint. Damit sich dies nicht zu einer Negativ-Spirale entwickelt, habe ich mich intensiv mit meinem Sprachgebrauch auseinandergesetzt.
Sprachgebrauch lässt tief blicken
Wie das zusammenhängt? Ganz einfach. Jeder von uns kennt vermutlich die Sätze: “Ich muss dringend mal ausmisten!” oder “Ich muss mir unbedingt Zeit zum Ausmisten nehmen, aber ich habe immer so viel um die Ohren.” Wer so viel um die Ohren hat, hört natürlich nicht mehr hin. Das “muss” setzt mich nur unter Druck, die Motivation sinkt dadurch noch mehr in den Keller. Auch der Vorsatz “ich schmeiße jetzt alle überflüssigen Sachen weg” fühlt sich nicht gerade angenehm an. Das spricht den Dingen grundsätzlich ihre Wertigkeit ab. Obwohl wir ich sie ja einmal gekauft und etwas Positives damit verbunden habe.
Warum unsere Sprache sehr viel über uns zeigt und wir über unsere Ausdrucksweise viel beeinflussen können, erläutert Roswitha Defersdorf in dem von ihr entwickelten Programm Lingva Eterna. Mit ein paar sprachlichen Veränderungen klappt damit auch die Motivation zum Ausmisten. Ich habe mir mein persönliches Wort-Setting zusammengestellt:
Das Muss muss weg
Ich habe festgestellt, dass ich ständig alles muss. Das setzt mich und auch mein Umfeld unnötig unter Druck und es macht das Vorhaben nur noch unliebsamer. Aber ich möchte doch Ausmisten, denn ich liebe eine ordentliche Umgebung und möchte das zugestellte Zimmer gerne zu einem lichten Kreativzimmer machen. Also warum nicht: “Ich will Ausmisten, weil ich mich dann wohler fühle und weil ich das Zimmer für mein Hobby nutzen kann.” Klingt doch schon viel motivierender, oder?
Gut Ding will Weile haben
Zudem habe ich in meinem Wortschatz viele Wörter wie “schnell”, “kurz” und “dringend” gefunden. Wieder habe ich mich unter Druck gesetzt, jetzt sollte es sogar noch schnell gehen. Ausmisten heißt aber auch, dass ich mir Zeit nehme, um zu überlegen, ob ich ein Gegenstand oder ein Kleidungsstück hergebe oder nicht. Aufkommende Erinnerungen wie zum Beispiel, wann ich ein Kleid das erste Mal getragen habe, oder wer mir ein Buch geschenkt hat, sind willkommen. Schließlich sind das die bleibenden Eindrücke, die man auch ohne den Gegenstand weiter in sich trägt.
Gnädig mit sich selbst sein
Wenn man sich selbst beim Denken zuhört oder auch bewusst einmal laut denkt, dann kommt dabei teilweise erschreckendes zutage. Ich habe bemerkt, dass ich sehr streng und hart mit mir bin. Elisabeth von Scheurl-Dewersdorf empfiehlt, sich mehrmals täglich für ungefähr zehn Minuten beim Denken zuzuhören. Am besten geht das, wenn man laut denkt. Doch so einfach, wie sich das anhört, ist es gar nicht. Ich habe beobachtet, dass ich sofort anfange meine Gedanken zu korrigieren oder bewusst zu steuern. Sich beim Denken zuhören, erfordert tatsächlich etwas Übung. Doch die Mühe lohnt sich, denn es ist sehr aufschlussreich. Bei mir hat seitdem eine gnädigere Chefin Einzug gehalten.
Wohltuende Wörter verwenden
Es gibt Wörter, die schon alleine vom Klang her sehr angenehm sind. Es lohnt sich, Wörter einmal bewusst laut auszusprechen und sich ebenfalls Alternativwörter anzuhören. Welches klingt schöner? Welche Reaktionen spüre ich im Körper? Um meinen Wortschatz zu verändern, nehme ich mir ab und an ein bis drei Wörter vor, die ich in meinen Sprachgebrauch integrieren will. Bewusst überlege ich mir hierzu verschiedene Formulierungen, denn spontan im Moment fällt einem meistens nicht viel ein. Im Bezug auf das Ausmisten habe ich zum Beispiel folgenden Sprachgebrauch eingeführt.
Ich muss nicht mehr dringend ausmisten, sondern werde es mir gönnen, Ordnung und Klarheit zu schaffen. Außerdem beschäftige ich mich nicht mehr mit dem Ausmisten, sondern entscheide, wann ich mich dem Ausmisten widme. Zudem schmeiße ich nicht lieblos alle überflüssigen Dinge weg, sondern sortiere aus und gebe weg, was ich nicht mehr brauche.
Merkt Ihr den Unterschied? Da bei mir kein Umzug ansteht und ich trotzdem positiv ans Ausmisten gehen möchte, achte ich zukünftig bewusst auf meinen Sprachgebrauch in diesem Zusammenhang. Denn Ausmisten beginnt im Kopf – dann werde ich das auch schaffen! Schreibt mir doch, wie es Euch geht und welche Erfahrungen Ihr gemacht habt.
Transparenz
Dieser Blogartikel ist vollständig aus meiner Feder. Er enthält einen kommerziellen Link, für den ich einen kleinen Betrag erhalten habe. Weitere Provisions-Vereinbarungen oder Ähnliches gibt es nicht. Das Buch von Roswitha von Scheurl-Dewersdorf empfehle ich Euch, weil es mich schon seit Jahren begleitet und ich den Ansatz von Lingva Eterna interessant und wichtig finde. Bestellt Ihr das Buch über meinen Link bei Amazon, erhalte ich unter Umständen eine kleine Provision. Diese geringen Einnahmen werde ich dafür verwenden, meinen Blog weiter zu betreiben.
Das gebrauchte Buch “In der Sprache liegt die Kraft – Klar reden, besser leben!” von Roswitha von Scheurl-Dewersdorf gibt es hier ab 9,60 Euro:
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