Ich weiß, wir warten alle auf den Frühling und können es kaum erwarten, bis die ersten hellgrünen Blätter sprießen. Doch der Garten hat auch im Winter und jetzt in der Übergangszeit einiges zu bieten. Er erstrahlt zwar nicht in den leuchtenden Farben des Frühlings, hat aber bei genauem Hinsehen durchaus seine Reize. Man muss den Blick bewusst darauf lenken und den Garten entsprechend angelegt sowie gepflegt haben.
Bei uns drücken schon die ersten Schneeglöckchen mit ihren weißen Hängeköpfchen durch die braune Blätterschicht. Umrahmt von den hellbraunen vertrockneten Blätter des Papyrusgrases und den dunkelbraunen Überresten der Montbrezien-Stände sehen sie entzückend aus. Es ist der Kontrast zwischen Vergänglichkeit und neuem Leben, der die Magie des Moments ausmacht. Der aber auch alle Gärtner und Hobbygärtner begleitet. Denn es sind die verschiedenen Phasen im Gartenjahr, die einen in Bann ziehen.
Wer geglaubt hat, im Winter ist im Garten nichts los und nur Unruhegeister unter den Gärtner begeben sich in den Garten, der irrt. Natürlich belebt man den Garten nicht so wie zur warmen Jahreszeit, aber ein Besuch im privaten Biotop lohnt sich immer. Wir wohnen in einer schwäbisch pietistischen 50er-60er-Jahre-Siedlung mit Hausbesitzern aus der Zeit. Ich erwähne das aus einem bestimmten Grund: Das Alter der Häuser, Gärten und Bewohner zeigt sich in der Pflanzenauswahl und der Art des Gärtners. Nadelgehölze waren zu dieser Zeit sehr im Trend und in fast jedem Garten zu finden. Überall finden sich Rosen, Christrosen, Pfingstrosen, Herbstanemonen und Hortensien. Wir nennen wunderschöne alte Pflanzen unser eigen, die in all der langen Zeit stattliche Gewächse geworden sind.
Schneeglöckchen & Co als erste Frühlingsboten
Auch die Schneeglöckchen haben wir übernommen und an manchen Stellen dürfen sie fröhlich wuchern und uns jetzt, nachdem der Schnee weg ist, als erste erfreuen. Bald wird ebenso die Christrose, auch Schneerose genannt, zu sehen sein. Auch sie erfreut mit ihren großen weißen Blüten die sich nach dem Frühling sehnende Seele. Ich mag es, wenn im Gegensatz zum frischen Grün noch die vertrockneten Hortensiendolden noch stehen, die Samenstände der Iris dunkel in den Himmel ragen und die weißen Puscheln der Herbstanemone zerzaust im Wind stehen.
Die Gärten in der Nachbarschaft werden im Herbst akkurat zurück geschnitten. Kein braunes Durcheinander wie bei uns, aber auch keine wunderschöne Vergänglichkeit. Wenn der Schnee oder Raureif auf der ganzen Pracht liegt, ist es am Schönsten. Unter dem weißen Deckmantel sehen sogar die mitgenommenen Blätter der Pfingstrose noch schön aus. Und die stehengebliebenen Stengel und Blätter sind Schutz für die Pflanze, die sich in ihr Zentrum zurückgezogen hat. Es gibt eben diese zwei Lager bei den Gärtnern: Die, die im Herbst alles zurück schneiden und die, die sich an der vergehenden Pracht erfreuen.
Winterblüher verzaubern den Garten in der kalten Jahreszeit
Es gibt aber auch tatsächlich Sträucher, die im Winter ihre Hoch-Zeit haben und herrlich blühen. Die Zaubernuss ist ein herrlicher Vertreter dieser Winterblüher. Eine Bereicherung sind auch Sträucher mit fröhlich bunten Beeren, wie der Liebesperlenstrauch. Man kann mit der richtigen Wahl der Pflanzen, den Garten unseren Breitengraden anpassen und ihn ganzjährig beleben.
In dem Buch “Der Garten im Winter” von Claus Schulz erfährt man viel über die Winterformen des Gartens, über immergrüne Pflanzen und eben Gewächse, die genau dann ihre Reize ausspielen. Die Bilder von Fotograf Jürgen Becker zeigen verträumt eingeschneite oder in Raureif getauchte Gartenszenarien ebenso wie wunderschöne Aufnahmen von Blüten, Grasbüscheln, Ästen und Rinden. Denn es ist der besondere Blickwinkel, der den Garten in der weniger freundlichen Jahreszeit zum Strahlen bringt.
Buch Garten im Winter mit tollen Bilder und poesievollen Texten. Klick um zu TweetenWarum ich Euch dieses Buch jetzt vorstelle? Zugegeben: Es steht schon eine Weile in meinem Bücherschrank beziehungsweise liegt auf meinem Sofa und ich genieße ab und zu die Streifzüge hindurch. Danach sehe ich den Garten auch an trüben Tagen wieder mit anderen Augen. Da ich es bisher nicht geschafft habe, Euch das Buch vorzustellen, will ich das jetzt nachholen. Denn die Schmuddel-, Matsch- und Regenphase ist, wie ich finde, besonders trist. Das Buch gibt Anregungen, wie man seinen Garten gestalten kann, damit er auch in der Winterzeit unerwartete Entdeckungen bereit hält. Und es ist mit seinen schönen Bildern und den poesievollen Texten genau der richtige Begleiter für diese Zwischen-Jahreszeit.
Wer sich auch von den traumhaften Winter-Impressionen verzaubern lassen möchte, kann das Buch “Der Garten im Winter” hier für 29,99 erwerben:
*Affiliate-Link
Folge meinem Blog auch auf Bloglovin
Weitere Infos auch hier:
Kommentare