
Wie viel braucht man, um glücklich zu sein? Wesentlich weniger, als man denkt. Und dieses weniger an Konsum ist gut für die Umwelt, denn es bedeutet auch: geringerer Verbrauch an Rohstoffen, weniger Energiebedarf und reduzierte Transportwege. Eine minimalistische Lebenseinstellung eröffnet darüber hinaus aber auch einen leichteren und entspannten Alltag. Es lohnt sich also doppelt, sich darüber Gedanken zu machen.
Immer mehr, immer größer, immer besser hat ausgedient! Klick um zu Tweeten
Da ich ja gerade fleißig am Ausmisten bin, was mich am Donnerstag zu einem Blogpost veranlasst hat, möchte ich auch meinen Nachhaltigkeits-Tipp dem Thema Minimalismus widmen. Denn weniger ist in vielfacher Hinsicht mehr. Nicht umsonst, gibt es in der Zwischenzeit viele tolle Blogs und auch Bücher, die sich mit dem Thema befassen. Unsere Konsumgesellschaft mit immer mehr, immer größer und immer besser hat zu einer völlig überfrachteten und von den Wurzeln losgelösten Welt geführt. Kaum einer macht sich Gedanken, wenn er sich zu jeder Saison neu einkleidet oder sein Handy alle drei Jahre austauscht. Man muss nicht gleich minimalistisch leben, aber ein paar Gedanken vor dem Kauf neuer Dinge ist schon durchaus sinnvoll.

Je weniger Krimskrams rumsteht, desto klarer und freier kann man denken. Foto: unsplash/olu eletu
Die Versuchungen sind groß: Kataloge mit wunderschönen Ambiente-Aufnahmen, tollen Looks und Deko-Artikeln wecken Begehrlichkeiten. Entsprechend stylische Lifestyle- und Fashion-Blogs tun ihr übriges. Ich blättere und klicke mich durch die Seiten und mich beschleicht das Gefühl, dass mein Heim und mein Kleiderschrank dringend eine Auffrischung benötigen. Zumindest die Sofakissen und den Teppich davor könnte ich austauschen. Ein paar schicke Körbe für Zeitschriften und Ähnliches würden sich auch gut machen. Mir gefällt ein weißer cleaner Look ebenso wie mich Farben faszinieren. Mal scheint mir der eine Stil erstrebenswerter, mal der andere. Schmökere ich durch die neue Mode des Frühjahrs und Sommers setzt sich mir der drängende Gedanke in mein Hirn, dass ich unbedingt ein paar schicke Keilsandalen und so eine wundervolle zart bedruckte Blusen haben muss.
Besitz ist auch anstrengend – weniger befreit! Klick um zu TweetenAber ganz ehrlich: Brauchen wir wirklich Schuhe in allen Farben, ständig wechselnde Wohnasseccoires, immer das neueste Handy und den leistungsstärksten Kaffeeautomaten? Vieles wird gekauft und steht dann als Staubfänger rum und nimmt Platz weg. Das heißt, diese Produkte und Kleider sind aus zahlreichen Rohstoffen mit viel Energie hergestellt worden und wir schätzen sie gar nicht. Teilweise belasten sie sogar, denn Fehlkäufe im Schrank und unbenützte Küchenmaschinen können ein schlechtes Gewissen verursachen. Ständig denkt man darüber nach, dass man sie doch jetzt endlich mal tragen oder benutzen sollte. Außerdem muss man sich um Besitz auch kümmern – er muss gewartet und geputzt werden, eventuelle Flecken müssen entfernt und Schäden repariert werden. Wenn man bedenkt, wie viel Zeit man in diese Dinge steckt, ist weniger Besitz durchaus eine Befreiung.

Freiraum im Wohnzimmer bedeutet Platz für Bewegung, Klarheit für das Gemüt und Wohltat für die Augen. Foto: unsplash/christelle bourgeois
Vielleicht reichen ein paar Winterstiefel und Schuhe in den Grundfarben Schwarz und Braun doch aus? Handtaschen und Geldbeutel nimmt man sowieso immer die gleichen, weil das Umräumen so aufwändig ist. Brauche ich diese neue Tasche oder Geldbörse dann überhaupt? Zwei Garnituren an Bettwäsche sind völlig ausreichend und die alte Kaffeemaschine tut auch noch zuverlässig ihren Dienst. Natürlich möchte man sich auch mal was gönnen und manchmal erfreut einen das überflüssige Teil besonders. Aber es schadet nicht, wenn man sich vor dem Kauf Gedanken macht, ob man das neue Stück wirklich auch entsprechend würdigt und benötigt. So lebt man einen nachhaltigen Konsum und schützt sich selbst vor unnötigem Ballast.
Mir geht es oft so, dass ich viele Wünsche habe und meine Bestelllisten lang sind. Beim zweiten, dritten und vierten Durchgehen und mit etwas Abstand lässt das Begehren plötzlich immer mehr nach. Ich habe mir deshalb zur Gewohnheit gemacht, eine Weile mit dem Kauf zu warten. Viele Wünsche verblassen nach einiger Zeit und ich merke, dass ich ohne mindestens genauso glücklich bin! Wie geht es Euch, habt’ Ihr auch eine Strategie für weniger Konsum?
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