Draußen liegt der erste Schnee dieses Winters und bei mir knistert das flackernde Feuer im Kaminofen. So ein Holzfeuer hinter Glas ist einfach unübertroffen kuschelig warm und angenehm behaglich. Ein Leben ohne Kaminofen kann ich mir gar nicht mehr vorstellen! Meiner begleitet mich jetzt bereits 15 Jahre, hat sogar einen Umzug mitgemacht, und begeistert mich jedes Mal wieder aufs Neue. Dazu muss ich sagen, ich bin eine Frierkatze und schon bei kühlem nasskalten Wetter sitze ich dick vermummelt mit heißem Tee auf dem Sofa. Natürlich könnte ich die Heizung hochdrehen, aber der Kaminofen wärmt mich viel schneller auf. Warum man die Strahlungswärme des Kaminofens so positiv wahrnimmt und welche Vorteile das Heizen mit Kaminofen sonst noch hat, zeige ich Euch in diesem Beitrag. Natürlich habe ich auch nach schönen, neuen Modellen Ausschau gehalten.
Wie schon gesagt, bin ich Langzeit-Täter was den Kaminofen anbelangt. Er ist für mich zum einen eine schnelle und unkomplizierte Möglichkeit, den Raum zu erwärmen. Und zum anderen gibt es nichts Schöneres wie vor dem Ofen zu sitzen und in das Flammenspiel zu schauen. Entspannung ist dabei garantiert. Den Kaminofen anzufeuern kostet mich keine zwei Minuten und danach ist es mir gleich warm. Warum das Feuer im Kaminofen so viel schneller wärmt als die Heizung? Ganz einfach, das Kaminfeuer wärmt auf zwei Arten: Durch Strahlungs- und durch Konvektionswärme. Heizungen sind ebenfalls Konvektoren, sie erwärmen die Raumluft. Strahlungswärme jedoch wärmt den Körper, auf den sie trifft, direkt. Das funktioniert prächtig und so ist es einem innerhalb kürzester Zeit mollig warm. Strahlungswärme sagt man zudem noch eine heilsame und gesunde Wirkung nach. Für die Seele hat das Knacken und Flackern des Feuers auf jeden Fall eine positive Wirkung.
Über Strahlungswärme wärmt der Kaminofen besonders schnell und angenehm. Klick um zu TweetenKaminöfen gibt es in den unterschiedlichsten Formen, Farben und Größen. Der Klassiker ist mit Stahlblech verkleidet. Mit Keramik, Naturstein und Glas avanciert der Kaminofen zum vielseitigen Designobjekt. Für mich war bei der Anschaffung wichtig, dass das Fenster möglichst groß ist und den Blick auf das beruhigende Flammenspiel frei gibt. Außerdem stand der Kaminofen in einer Ecke des Raumes und sollte nicht so viel Platz einnehmen. Ich entschied mich für eine ovale, schlanke Form.
Kaminöfen mit großer Scheibe setzen das Holzfeuer toll in Szene. Klick um zu TweetenDie aktuellen Modelle lassen eine Vielzahl an Gestaltungsmöglichkeiten zu. Wenn genügend Platz zur Verfügung steht, entfalten Kaminöfen im Breitbandformat wie der Fire SL von Wodtke mit seinem trendigen 16:9-Format ihre ganz Wirkung. Die extra große Sichtfeuerscheibe umrahmt von einer Glaskeramik-Dekorscheibe setzt nicht nur das Feuer gekonnt in Szene, sondern sieht auch so richtig stylisch aus. Besonders praktisch finde ich die drehbaren Modelle wie beispielsweise “Rota Tre” von Oranier oder “Delhi” von Hase. Der Blick auf das Feuer ist von überall im Raum garantiert, denn der Kaminofen dreht sich einfach mit. Wer nicht so viel Platz hat oder die Ofenoptik nicht so mag, der hat jetzt mit dem Kaminofen “balance” von Skantherm eine tolle Alternative. Zusammen mit dem Designer Peter Maly hat das Unternehmen eine Verbindung zwischen Kaminfeuer und Wohnungseinrichtung hergestellt. Der Kaminofen wird nicht als Solitär betrachtet, sondern in ein Möbelsystem integriert. Die Brennkammer kann man individuell mit Stauraum-, Sitz-, Schubkasten-, Regalelementen oder einer TV-Konsole kombinieren. Alles nach Maß. Eine tolle neue Gestaltungsmöglichkeit, wie ich finde.
Einen Kaminofen kann jeder ohne großen Aufwand installieren lassen, der einen geeigneten Schornstein hat. Der Schornsteinfeger prüft dies gerne und gibt Ratschläge für eine eventuelle Sanierung. Als Faustregel gilt, dass der Schornstein mindestens vier bis fünf Meter hoch sein sollte und einen Querschnitt zwischen 15 und 18 Zentimeter aufweisen sollte. Beim Fachhändler gibt es Kaminöfen ungefähr ab 4.000 bis 5.000 Euro. Im Baumarkt gibt es sie günstiger. Allerdings sollte man beachten, dass man jemand braucht, der den Kaminofen aufstellt und an den Schornstein anschließt. Außerdem bekommt man vom Fachhändler eine garantierte Qualität. Das Material und die Belüftung der Brennkammer zum Beispiel ist ein solches Qualitätsmerkmal, welches eine optimale Verbrennung sichert. Beraten lassen sollte man sich auch bei der Wahl der Heizleistung. Entscheidet man sich für ein Kaminofen mit zu viel Leistung für die Raumgröße, wird das Feuerspektakel im Ofen schnell zu einem Saunagang für die Bewohner. Zu viel Wärme führt nicht zu Wohlbefinden, sondern zu einem schlechten und unangenehmen Raumklima. Bei mittel bis gut isolierten Gebäuden gilt die grobe Regel: ungefähr ein Kilowatt pro zehn Quadratmeter. Hier sollte man sich aber richtig beraten lassen, wenn man viel Freude an seinem Kaminofen haben möchte.
Normalerweise erhält der Kaminofen die nötige Luft für die Verbrennung aus dem umgebenden Raum. Für Niedrig- oder Passivhäuser mit ihrer dichten Gebäudehülle sowie Gebäudem mit einer kontrollierten Wohnraumbelüftung werden raumluftunabhänge Systeme angeboten. Diese sind mit einer externen Luftzufuhr ausgestattet, sodass das Kaminfeuer keine Raumluft entzieht. Bei Lüftungsanlagen wird somit die Gefahr gebannt, dass durch die Lufteintrittsöffnungen des Ofens Rauchgase in den Wohnraum gelangen.
Wie befeuere ich nun einen Kaminofen richtig? Besonders wichtig ist der Brennstoff, in diesem Fall sind es Holzscheite. Das Holz sollte gut getrocknet sein und nur noch eine Restfeuchte von weniger als 20 Prozent haben. Wer zu feuchtes Holz verwendet, kann seinen Kaminofen aufgrund des kondensierenden Wasserdampfes schädigen. Außerdem brennt das Feuer nicht so lange und nicht so gut. Am schönsten und längsten brennt Buchenholz. Das ist zwar etwas teuerer, aber ich schwöre auf Buche. Damit hatte ich immer ein tolles Feuer und ich komme mit drei Scheiten durch einen langen Abend. Bei anderen Holzarten wie Eiche, Fichte, Birke und Lärche wird empfohlen, Buche beizumischen. Buchenholz macht einfach das schönste Flammenbild. Beim Anzünden sollen möglichst schnell hohe Temperaturen erreicht werden und die Luftzufuhr muss ausreichend sein, damit das Feuer genug Sauerstoff erhält. Obwohl ich vor meinem Kaminofen noch nie ein Holzfeuer oder gar ein Grillfeuer entzündet hatte, klappte das mit dem Kaminfeuer auf Anhieb. Es gibt sicher verschiedene Methoden. Allen gleich ist, dass man klein anfängt. Ich stelle ungefähr fünf kleine “Spächtele”, wie wir Schwaben das etwas 15 Zentimeter große Anzündholz nennen, zu einer Art Zelt auf. Darunter kommt ein Anzünder, ich verwende meist wachsgetränkte Holzwollepads. Darüber stelle ich zwei kleinere Holzscheite und öffne die Luftzufuhr ganz. Dann wird das Feuer entfacht. Sobald es richtig brennt, kann man nach Bedarf die Luftzufuhr drosseln. Nachgelegt wird erst, wenn die Flammen erloschen sind. Denn dann kann man die Ofentür bedenkenlos kurz öffnen, ohne das übermäßig Rauchgas in den Wohnraum entweicht.
Ich lege jetzt gleich noch einen großen Buchescheid auf und genieße das prasselnde Feuer. Bei uns steht vor dem Ofen extra ein Sessel, damit man sich es sich gemütlich machen und völlig im Flammenmeer versinken kann. Also Tschüß dann, ich gehe mich wärmen und entspannen!
Startbild: HiFire von Wodtke
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