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FreiraumArchitektur

Architektur, Wohnen, Nachhaltigkeit

Energieeffizienz als dominierender Trend

1. Juli 2016 by Birgit Schneider

Eingang Messe Karlsruhe, FreiraumArchitektur

Die Energieeffizienz beziehungsweise Energieeinsparung ist für 53 Prozent der Architekten der dominierende Trend. Dies ergibt die zentrale Branchenstudie zum deutschen Baugeschehen 2016/17 von BauInfoConsult. Auf der CEB in Karlsruhe ging es im Rahmen der Messe und des Kongressprogramms um verschiedenartige Lösungen enegieeffizienter Gebäudetechniken. Jedes Bauvorhaben und jede Sanierung ist individuell zu betrachten und benötigt ein speziell auf die Bedürfnisse angepasstes System. Auf der Messe wurden verschiedene Ansätze und Techniken vorgestellt. Ich war dort und möchte über ausgewählte Innovationen sowie Trends berichten. Am Ende des Artikel biete ich noch einen kurzen Messe-Rundgang per Video an.

Im Rahmen der weiter verschärften EnEV 2016 erwarten die Experten einen Wachstum des Wärmepumpenmarktes. Die aktuellen Anforderungen gemäß der EnEV 2016 fordern einen 25 Prozent niedrigeren Primärenergieenergiebedarf von Gebäuden sowie die Absenkung des Primärenergiefaktors für Strom auf 1,8. Mit effizienten Wärmepumpen können diese Vorgaben erreicht werden. Betrachtet man die Entwicklung auf dem Markt, steigt der Anteil der Luft-Wärmepumpe an, während der Anteil von Erdkollektor-Wärmepumpen sinkt. Insgesamt umfassen Wärmepumpen neun bis zehn Prozent des gesamtes Heizmarktes. Besonders bei Sanierungen rechnet es sich oftmals, die Gas- oder Ölheizung durch eine moderne Brennwertanlage auszutauschen und nicht vollständig auf erneuerbare Energien umzusteigen. Um trotzdem auf den von der EnEV vorgegebenen Anteil an erneuerbaren Energien zu kommen, bieten sich Hybridlösungen an, die über eine intelligentes Energiemanagement miteinander verbunden sind.

Hybrid-Heizlösungen im Sanierungsfall interessant. Klick um zu Tweeten

Wenn eine Gasbrennwerttechnik den alten Gaskessel ersetzt, kann beispielsweise eine kleine Wärmepumpe mit drei kW die geforderten 15 Prozent regenerative Energie erfüllen. Besonders in den Übergangszeiten kommt die Wärmepumpe zum Einsatz. Das System entscheidet selbstständig, wann sich die Gasbrennwerttherme und wann die Wärmepumpe lohnt. Hausbesitzer müssen lediglich die aktuellen Gaspreise eingeben. Das Hybridsystem geoTherm & Gasheizung von Vaillant beispielsweise verspricht eine Kostenersparnis durch die Deckung von 80 Prozent des Wärmebedarfs über die Wärmepumpe. Bei Ölheizungen sei die Kombination mit Solarthermie interessant, wirbt das IWO, Institut für Wärme und Öltechnik. Tankt man Bioheizöl, kommt man auch mit dieser Konstellation auf die geforderten 15 Prozent erneuerbare Energien.

Das Hybridsystem geoTherm besteht aus Gasbrennwerttherme und einer kleinen Luftwärmepumpe. Foto: Vaillant

Das Hybridsystem geoTherm besteht aus Gasbrennwerttherme und einer kleinen Wärmepumpe. Foto: Vaillant

Es kann ja aber nicht Ziel sein, teure Technologien zum Einsatz zu bringen, nur um die theoretischen Werte der EnEV zu erfüllen. Das Gesamtpaket muss wirtschaftlich und nachhaltig sein. Die möglichen Kombinationen und Maßnahmen sind vielfältig, eine kompetente, unabhängige Beratung ist hier besonders wichtig. Immer wieder werden die Möglichkeiten durch die vorgeschriebene Nutzung der Fernwärme eingeschränkt. Deshalb fordert das Aktionsbündnis für individuelles Heizen, zu dem auch das IWO gehört, dass Hausbesitzer das Heizsystem und den Energieträger für ihr Gebäude frei wählen dürfen.

Bei der Sanierung kann es wirtschaftlicher sein, Gas und Öl durch moderne Brennwerttechnik zu ersetzen. Foto: IWO

Werden Gas- oder Ölbrenner durch moderne Brennwerttechnik ersetzt, Wärmepumpe oder Solar sorgen für regenerative Energien. Foto: IWO

Enttäuscht war ich, dass auf der CEB das Thema Stromspeicher kaum stattfand. Batteriespeicher sind sicherlich ein wichtiger Aspekt bei der Energiewende. Da es nicht gelingen wird, die Phasen der Stromerzeugung von Solar- und Windkraftanlagen mit den Nutzungsphasen deckungsgleich zu bringen, muss der Strom gespeichert werden. Die Stromnetze sind während der Hochphasen der Stromproduktion überfordert. Der Ansatz, den selbstproduzierten Strom auch gleich im eigenen Haus zu speichern, ist ebenso logisch wie wirtschaftlich. Mit der entsprechenden Batterie-Technologie lässt sich der Eigenverbrauch mehr als verdoppeln. Hinzu kommt, dass die Preise der Speichersysteme deutlich gesunken sind und damit auch für private Hausbesitzer immer erschwinglicher werden. Helmut Roppelt, Geschäftsführer von PEUS-Testing aus Gaggenau, erwartet einen weiteren Preisrutsch bei Batteriespeichern. Er stellte auf der CEB das skalierbare Energie Speicher System ESS vor. Interessant ist, dass die Firma aus der Automobilbranche kommt. Laut Roppelt werden einige Hersteller aus dem Bereich E-Mobilität mit ihrem Know-how in die Energietechnik einsteigen. Und tatsächlich kann man schon den Energiespeicher “Home” mit Mercedes-Stern erwerben.

Mit Stromspeichern kann der Eigenverbrauch mehr als verdoppelt werden. Klick um zu Tweeten

Eine auf der CEB im Verhältnis stark vertretene Gruppe war die Lüftungsbranche. Ausreichend Frischluft ist die Grundvoraussetzung für Wohlbefinden und Gesundheit. Durch die immer dichtere Bauweise, gehören kontrollierte Lüftungssysteme in vielen Gebäuden wie beispielsweise den Passivhäusern zur Pflichtausstattung. Außerdem tragen sie mit ihrer hocheffizienten Wärmerückgewinnung zur Energiebilanz des Gebäudes bei. Doch es muss nicht immer eine zentrale Lösung sein, auch dezentrale Lösungen sorgen für ausreichend Frischluft in den Innenräumen. Dezentrale Lüfter werden in die Außenwand eingebaut, es ist kein Leitungssystem nötig. Wartung und Reinigung werden von innen direkt am Gerät ausgeführt. Da der Filter je nach Lage vierteljährlich und der gesamte Filter einmal im Jahr gereinigt werden muss, sollte auf eine einfach Reinigungmöglichkeit geachtet werden. Bei zentralen Lüftungsanlagen muss ebenfalls gereinigt werden, dies kann der Hausbesitzer aber nicht selbst durchführen, er muss dafür eine Fachfirma beauftragen.

Dezentrale Lüfter sorgen für bedarfsgerechte Lüftung. Klick um zu Tweeten

Eine komfortable Lüftungsanlage sorgt für ausreichend Luftaustausch, ist geräuscharm, leicht in der Bedienung und verfügt über eine Wärmerückgewinnung, um die Abwärme energetisch zu nutzen. Bedarfsgerechte Lüftung ist das Schlagwort in aller Munde. So können mit den dezentralen Geräten in Wohnräumen hochwertige Lüfter mit Wärmerückgewinnung eingesetzt werden und in Räumen wie Bad, WC und Küche, wo die Abluft im Vordergrund steht, preiswerte Abluftsysteme eingesetzt werden. Kleinere Räume wie Abstellkammern oder Vorratsräume werden über Überströmöffnungen eingebunden. So wird in jedem Raum ja nach Bedarf das passende dezentrale Gerät eingesetzt. Die Abdeckungen der Lüfter bestehen leider immer noch aus Kunststoff-Abdeckplatten. Hier könnte sich gerne mal ein Designer austoben und neue Varianten entwickeln. An der Fassade können die Abdeckungen der Durchbrüche wenigsten verputzt werden. LTM bietet unter anderem eine Laibungslösung für moderne Bauten an, die wirklich sehr dezent und unauffällig ist.

Eine dezentrale Lüftungsanlage setzt in jedem Raum bedarfsgerechte Geräte ein. Foto: LTM

Eine dezentrale Lüftungsanlage setzt in jedem Raum bedarfsgerechte Geräte ein. Foto: LTM

Neben der Luft, hat auch das Licht großen Einfluss auf unser Wohlbefinden. Beste Wärmedämmung, Luftdichtheit und eine große Tageslichtausbeute verspricht das Flachdachfenster von Lamilux. Das im bayerischen Rehau ansässige Familienunternehmen stellt mit dem CI-System ein hochwertiges Flachdachfenster für Neubau und Sanierung vor, welches für eine gute Tageslichtausbeute sorgt. Jeder kennt das: je tiefer der Raum ist, desto weniger Tageslicht fällt herein. Oft muss selbst tagsüber mit Kunstlicht ausgeglichen werden. Erlaubt es die Architektur des Gebäudes, bringt die Beleuchtung von oben das Tageslicht mitten in den Raum und macht damit Kunstlicht überflüssig. Das Ci-System nutzt den Aufsatzkranz, der aufgrund des Dachaufbaus und der Dämmung nötig ist, und verkleidet diesen innen mit einem reflektierenden Material. Damit wird das Tageslicht auch bei geringem Einfall bestens genutzt. Der Lichtstrahl wird gebündelt nach unten geführt. Laut Hersteller steigt die Lichtausbeute während der Tageshelligkeit um 50 Prozent.

Eine optimale Tageslichtlenkung fördert Wohlbefinden und Leistungsfähigkeit. Klick um zu Tweeten

Damit sind kleinere Dacheinschnitte mit gutem Tageslichteintrag möglich. Damit dieses Lichterlebnis auch bei Dunkelheit erlebbar ist, kann zusätzlich eine LED-Lichtleiste in den Aufsatzkranz des Fenster eingesetzt werden. Diese stufenlos dimmbare Lichtleiste ersetzt sukzessiv das abnehmende Tageslicht. Das LED-Licht gibt es in den zwei Varianten Neutralweiß, was sich für Büros anbietet, und Warmweiß für Wohnräume. Mit einer optimalen Lenkung des natürlichen Tageslichts werden Räume geschaffen, die in allen Bereichen angenehm lichtdurchflutet sind. Das führt zu mehr Wohlbefinden, macht gute Laune, unterstützt die Gesundheit und fördert die Leistungsfähigkeit.

Ein Flachdachfenster bringt Tageslicht mitten in die Räume. Foto: Lamilux

Ein Flachdachfenster bringt Tageslicht mitten in die Räume. Foto: Lamilux

In Sachen Solar gab es am Stand des Solarenergiefördervereins Bayern e.V. viele schöne Beispiele zu sehen, wie man Solaranlagen architektonisch hochwertig einbindet. Diesem Thema möchte ich bald einen eigenen Blog-Artikel widmen. Denn wenn ich durch Siedlungen fahre, stelle ich immer wieder fest, dass bei der gestalterischen Einbindung von Solaranlagen noch Nachholbedarf besteht. Es gibt aber auch gelungene Beispiele. Um auf diese beispielhafte Solar-Lösungen in hochwertiger Architektur aufmerksam zu machen, lobt der Verein seit 2000 regelmäßig den “Architekturpreis Gebäudeintegrierende Solartechnik” aus. 2017 wird es wieder soweit sein. Was in Bayern begann, ist heute zu einem internationalen Projekt geworden. Selbst Architekten aus Ägypten nehmen daran teil. Man darf also gespannt sein, was für tolle Projekte nächstes Jahr prämiert werden.

Solaranlagen sollten architektonisch hochwertig eingebunden werden. Klick um zu Tweeten

Die CEB hat es wieder deutlich gezeigt: Energieeffizienz ist sicherlich ein wichtiges Thema, das aber nie alleine stehen kann. Das System Haus ist komplex und erfordert je nach Lage, Ausrichtung, Budget und Anforderungen der Bewohner ein individuell geschnürtes Paket. Hier sind fachliches Know-how, aber auch Kreativität und Flexibilität gefragt. Für Bauherren und Sanierer ist es dabei entscheidend, dass sie sich eine unabhängige und umfassende Beratung suchen.

Hier ein kurzer Messe-Rundgang:

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Kategorie: Bauen, News Stichworte: CEB Karlsruhe, Clean Energy Building, Energieeffizienz, Lüftung, Solar, Tageslicht, Tageslichtlenkung, Wärmepumpe

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