
Sonne, Zitrone, Lebensfreude, Energie – das sind die Begriffe, die mir bei der Farbe Gelb einfallen. Sie ist seit Kindertagen meine Lieblingsfarbe und positiv besetzt. Im Frühling freue ich mich auf die ersten leuchtend gelben Blüten nach der langen dunklen Winterperiode. Auch anderen geht es ganz offensichtlich gleich, denn die ersten Sonnenstrahlen und der Gelbrausch in der Natur zaubert auf viele Gesichter einen fröhlichen Ausdruck. Ein Muntermacher und Gemütsaufheller ohne Nebenwirkung also.
Auch in der Vergangenheit wussten die Menschen über die Wirkung der Farbe Gelb und setzten diese gezielt ein. In China beispielsweise durften safrangelbe Gewänder ab dem dritten Jahrtausend vor Christus nur vom Kaiser und buddhistischen Mönchen getragen werden. Dem Volk war das verboten, da die Farbe Ruhm und Weisheit symbolisierte. Bei den alten Griechen stand Gelb für die göttliche Intelligenz. Gelb lässt andere Farben erstrahlen und hat eine hohe Signalwirkung. Aus diesem Grund sind auch etliche Warnhinweise und Verkehrsschilder damit versehen. Das gelbe Trikot der Tour de France lässt Zuschauer den aktuell Führenden sofort erkennen und in der Tierwelt werden Fressfeinde vor einer ungenießbaren Kost gewarnt.

Gelb muss nicht als Reinfarbe verwendet werden, auch Mischtöne können sehr reizvoll sein. Foto: Tretford
In Wohnräumen wirkt Gelb wie eine stimmungsaufhellende Glückspille. Klick um zu Tweeten Gekonnt eingesetzt, macht der Farbton Räume heller und freundlicher und schafft eine belebende Atmosphäre. Besonders Zimmer mit wenig Tageslicht können mit Gelb frischer und angenehmer erscheinen. Außerdem wirkt Gelb weitend und lässt kleine Räume größer erscheinen. Aber Vorsicht: Ein satter Gelbton wirkt schnell aufdringlich und kann besonders für winzige Zimmer zu viel sein. Zarte pastellige Gelbtöne sind dagegen wesentlich zurückhaltender und leichter. Sie eignen sich auch für große Wandflächen. Ich hatte mein früheres Büro, das nach Norden orientiert war und nur Morgens ein paar Sonnenstrahlen einfing, in einem hellen Gelb gestrichen. Das Ergebnis war phänomenal: Das Tageslicht tauchte den Raum in ein warmes Gelb, als wenn die Sonne hereinscheinen würde. Auch bei Kunstlicht erschien mir der Raum sehr angenehm. Ich war froh, dass ich mich gegen den Maler durchgesetzt und doch einen zwar hellen, aber kräftigen Gelbton ausgewählt hatte. Gelb symbolisiert nicht umsonst das Sonnenlicht.

Mein Gute-Laune-Service für den Cappuccino zwischendurch.
Tatsächlich wird Gelb in Arbeitszimmern empfohlen, da es die Konzentration und geistige Leistungsfähigkeit fördern soll. Ich kann nur aus Erfahrung sagen: Bei mir hat es funktioniert. Auch Wohn- und Esszimmer lassen sich mit einem weißgebrochenen Gelbton in ein wunderschönes Licht tauchen. Kräftiges Gelb ist dagegen sehr dominant und hebt die Farben in seinem Umfeld hervor. Deshalb reichen hier einige wenige Akzente wie Kissen, eine gelbgemusterte Decke, Vasen, Geschirr oder Bilder. Dabei kann mit anderen Farben gespielt werden. Zusammen mit Rot, Orange und Pink wird eine warme Stimmung erzeugt, die an orientalische Stoffe erinnert. In Kombination mit Blau und Grün wird eine natürliche Wirkung erzielt. Fingerspitzengefühl ist mit Blau- und Violetttönen gefordert, da sie als Komplementär zu Gelb einen starken Kontrast bilden. Hier kann mit unterschiedlichen Pastell- und Volltönen aber eine sehr schöne Wirkung erzielt werden. Zusammen mit Grau und Cremefarben können sehr edle Esembles entstehen.
Mit Gelb zieht die Sonne ins Haus und ins Gemüt ein. Einfach versuchen, es reichen schon kleine Farbkleckse dafür aus. Postet mir doch Eure Farbexperimente oder Lieblingsteile. Ich bin gespannt, wie Ihr die Gute-Laune-Farbe Gelb in Szene setzt.


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