
Heute möchte ich Euch meine persönlichen Highlights bei den Innentüren in diesem Jahr vorstellen. Da hat sich wieder einiges getan: Die Innentüren kommen mit immer schmäler werdenden Rahmen daher, die Beschläge sowie Bänder liegen verdeckt und für das Auge des Betrachters unsichtbar und es gibt aufregende neue Oberflächen. Innentüren können damit entweder total zurückhaltend in das Ambiente eingebunden werden oder sie werden als Hingucker fast schon ein Kunst-Objekt. Besonders spannend finde ich die immer schmäler werdenden Zargen, wie der Türrahmen im Fachjargon genannt wird. Völlig unsichtbar in die Wand integrierte oder hauchdünne Zargensystem ermöglichen viele neue Gestaltungsmöglichkeiten. Das Türblatt scheint an die Wand gezaubert worden zu sein. Bei raumhohen Elementen und einer dezenten Drückergarnitur ist die Innentür als solches gar nicht mehr auf den ersten Blick auszumachen. Hier scheint es sich mehr um ein Bild oder eine Wandgestaltung zu handeln. Natürlich kann die Innentür damit auch optisch völlig in den Hintergrund treten und sich beispielsweise in eine weiße Wand integrieren. Die Möglichkeiten sind vielfältig. Auch die Innentür in voller Raumhöhe ist gestalterisch schön anzuschauen. Die Fläche über der Tür ist ja sowieso nicht wirklich sinnvoll nutzbar.
Unsichtbare Türrahmen eröffnen neue Gestaltungsmöglichkeiten. Klick um zu Tweeten
Durch die hauchdünne Zarge steht das Türblatt in Räuchereiche quer im Vordergrund. Foto: vitaDOOR
Bei den Innentüren geht es dieses Jahr viel um Haptik und längs- oder querverlaufende Strukturen sowie starke Maserungen liegen ganz im Trend. Jedes Material hat seine Haptik und man fasst es gerne an oder nicht. Ein Material ist uns nicht nur aufgrund seiner Optik angenehm, sondern muss sich auch gut anfühlen. Bei den neuen Modellen werden die Materialien teilweise überraschend eingesetzt. Holz wird beispielsweise nicht nur als Basismaterial verwendet, sondern wie ein gesägter Baumstamm mit Baumkante gezeigt. Auch die Varianten mit ausgeprägter längs- oder querverlaufender Maserung bieten tolle Effekte. Eine raumhohe Innentür mit längsverlaufender Maserung lässt das Türblatt wie auch den Raum höher wirken. Mit querverlaufender Maserung wird die Wirkung abgemildert und andere Blickbeziehungen hergestellt. Leder wird auch als Oberflächenmaterial angeboten. Das hat aber nichts mehr mit den schweren lederbezogenen Innentüren zu tun, wie man sie aus englischen Studierzimmern irgendwelcher alter Filmschinken kennt. Schwarzes Kroko hat es mir angetan. Sehr edel und sicher ein tolles Element bei verschiedenen Inneneinrichtungsstilen. Es muss ja auch nicht jede Innentüre so gestaltet sein, sondern vielleicht nur eine strategisch wichtige und optisch zentrale Tür.
Tolle neue Oberflächen bei den Innentüren. Klick um zu Tweeten
Das Design-Leder Kroko gibt dieser Innentür eine edle Note. Foto: ComTür
Farbe kommt in Verbindung mit Glas besonders kräftig, klar und schön zum Ausdruck. Wer Farbe und glänzende Oberflächen mit viel Ausstrahlung mag, ist sicherlich mit Glas als Türoberfläche gut bedient. Und zwar nicht als Ganzglastür, sondern in Form einer eingelegten Deckfläche. Das Glas wird also auf den Rohling als Oberflächenmaterial aufgebracht und ist deshalb nicht durchscheinend. Die Farbe hat aber eine besonders hohe Strahlkraft. Ich finde ja, wenn Farbe, dann richtig. Leicht zu pflegen ist Glas ebenfalls, sodass man sich auch bedenkenlos für die Glanz-Variante entscheiden kann.
Glas bringt Farben zum Leuchten - auch bei Innentüren. Klick um zu Tweeten
Glas bringt Farben zum Leuchten: Rot als Akzent. Foto: ComTür
Eine weitere, wie ich finde, tolle Neuheit ist die Türentechnik von Köhnlein. Hier können Türelemente zum Flur hin flächenbündig, also auf gleicher Höhe mit dem Türrahmen, montiert werden. Trotzdem hat man die Möglichkeit, die Türen in die jeweiligen Räume öffnen zu lassen. Das spart kostbaren Platz im Flur! In der Gestaltung ist man mit dieser Technik völlig frei, das heißt man kann die Öffnungsvarianten untereinander kombinieren, ohne dass optisch ein Unterschied zu sehen ist. Bei einen Zimmer ist es vielleicht besser, wenn die Innentür in den Flur öffnet und beim nächsten wird eine Innentür mit Öffnung in den Raum bevorzugt.
Flächenbündige Türelemente mit flexibler Öffnung nach innen oder außen. Klick um zu Tweeten
Türelemente sind flächenbündig zum Flur montiert und können trotzdem in die Räume öffnen. Foto: Köhnlein
Ein zeitloser Klassiker unter den Innentüren ist die Schiebetür. Es gibt Systeme, bei der die Schiebetür in der Wand verläuft oder aber welche, die auf der Wand montiert werden. Für beide benötigt man den Platz zur Seite, aber der Raum ist frei und kann individuell genutzt werden. Ich habe zum Beispiel eine Schiebetür zur Küche, deshalb fand direkt dahinter mein von mir heißgeliebter Apotheker-Auszugschrank Platz. In meiner letzten Küche ging es gleich nach der Schiebetür in die Speisekammer. Das war nur möglich, weil die Eingangstür eine Schiebetür war. Ich schätze es auch sehr, dass ich den Öffnungsspalt der Innentür individuell bestimmen kann. Je nachdem, wie viel ich vom Wohnraum mitbekommen möchte, steht die Schiebetür offener oder sie ist fast geschlossen. Mit den modernen Schiebetür-Systemen können ganze Wandbereiche durch Schiebetür-Elemente ersetzt werden. Eine tolle Möglichkeit, offene Küchen oder auch andere Wohnbereiche zu gestalten, die bei Bedarf aber ganz oder teilweise abtrennbar sind. Auch bei den Materialien ist die Auswahl riesig. Da ist für jeden Einrichtungsstil das passende Modell dabei. Glas – ob klar, santiniert, mit Gravur oder bedruckt – hat den Vorteil, dass es Licht durchlässt. Schiebetüren aus Holz oder in Holzoptik haben eine größere trennende Wirkung.
Schiebetüren sorgen für mehr Freiraum. Klick um zu Tweeten
Schiebetüren bieten vielfältige Gestaltungsspielräume. Foto: Jeld-Wen Kilsgaard
Innentüren sind ein wichtiges gestalterisches Element im Wohnraum, dem man genauso viel Aufmerksamkeit schenken sollte wie der Einrichtung. Das Ziel der Gestaltung kann dabei sehr unterschiedlich sein. Die Innentüren können sehr zurückhaltend in die Wandfläche integriert werden, sie können aber auch durch eine akzentuierte Optik die Blicke auf sich ziehen. Glastüren oder -elemente trennen die Räume, ohne die Blickbeziehungen zu unterbrechen. Außerdem lässt Glas Tageslicht durch, was beispielsweise dunklen Fluren einen Lichteintrag bringt und sie weniger düster wirken lässt. Holzmaserungen unterstützen mit ihren Quer- oder Längsverlauf die Raumwirkung und auch raumhohe Innentüren strukturieren den Innenraum anders als normal hohe Innentüren. Viel Spaß beim Entdecken Eurer eigenen Innentüren-Highligths!
oh wow, das macht ja echt was her…die sehen allesamt reisig aus^^
Vielen Dank für deinen Link!
Ganz liebe Grüße
Elsa
Freut mich sehr, Elsa, dass Dir meine Beispiele gefallen!
Deine Idee mit dem Rückblick ist super. Habe mich gerne durch die Links gelesen.
Liebe Grüße
Birgit
Ich plane gerade mein neues Haus und möchte eine Schiebetür zwischen Küche und Wohnbereich einbauen. Ich finde Glas dafür das perfekte Material. Wie du schreibst, lässt Glas Licht durch. Das ist ein wichtiger Punkt.